Wie wir glauben

Von Lukas Amstutz (Hrsg.), im November 2023 (erstmals erschienen im Bienenberg Magazin, Bienenberg Spirit, November 2023)

Wie wir glauben

Aufbruch zu einer glaubwürdigen Spiritualität –
13 Thesen

WIR GLAUBEN HOFFNUNGSVOLL

Gott gibt nicht auf
Die Bibel nährt unsere Hoffnung, dass Gott die Welt in einen sicheren Ort des
Friedens verwandelt, wo alle Tränen getrocknet und aller Hass überwunden sind.

WIR GLAUBEN JESUS

Jesus lehrt uns glauben
Wir vertrauen Jesus und seiner Botschaft von Gottes Reich. In ihm erkennen wir den Weg, der aus unheilvollen Verstrickungen erlöst und Beziehungen erneuert. Wir sind davon befreit, unser Leben selbst rechtfertigen zu müssen.

Jesus glaubt an uns
Wir misstrauen Jesus manchmal und tun nicht, was er uns vorgelebt hat. Wir vertrauen darauf, dass Jesus uns nicht fallen lässt und uns weiter sein Vertrauen schenkt. Dieses unverdiente Beziehungsangebot bewegt und verändert uns.

Jesus hilft uns die Bibel auszulegen
Wir orientieren uns an Jesus, wenn wir die Bibel lesen. Er zeigt uns am deutlichsten, wer und wie Gott ist. Die Jesusgeschichte hilft uns, die unterschiedlichen Stimmen in der Bibel zu deuten und zu gewichten.

Jesus liebt unsere Feinde
Wir lernen von Jesus, dass Gewalt keine Lösung ist. Gegen Unrecht wehren wir uns mit gewaltfreien Mitteln. Weil Jesus auferstanden ist, trauen wir der Liebe zu, dass sie das Böse überwinden kann.

WIR GLAUBEN GEMEINSAM

Wir muten uns zu
Kirche ist für uns ein Ort, wo Gemeinschaft trotz Unterschieden und Gegensätzen möglich ist. Niemand hat alles, aber alle haben etwas. Niemand hat immer Recht, doch alle haben ein Recht. Christus ist unser Friede.

Wir gestehen uns Zweifel zu
In unserem Glauben finden wir nicht eine unumstössliche Sicherheit, sondern vertrauende Gewissheit. Wir wagen zu glauben, weil Gott nicht an unserem Zweifel verzweifelt und wir auch füreinander glauben können.

Wir lernen auf dem Weg
Unsere Spiritualität braucht Übung. Wir glauben an die Kraft regelmässiger Rituale, in denen unser Leben geformt und gefestigt wird. Was wir glauben, versuchen wir zu praktizieren und darin Christus zu erkennen. Wir bleiben Menschen im Werden.

Wir vertrauen Gottes Möglichkeiten
Nicht alles hängt an uns. Wir anerkennen unsere persönlichen und gemeinschaftlichen Grenzen. In unseren Unmöglichkeiten schafft Gottes Geistkraft Wundersames jenseits unserer Vorstellungen und Anstrengungen.

WIR GLAUBEN ENGAGIERT

Wir staunen über das Schöne
Inmitten des Lebens zeigt sich Wundervolles. Wir erkennen darin Gottes anhaltendes Schöpfungs- und Segenshandeln. Wir sind dankbar für all die Menschen, die mit ihren Fähigkeiten viel Gutes bewirken. Das Leben ist ein kostbares Geschenk.

Wir geben nicht auf
Inmitten des Lebens zeigt sich Furchtbares. Wir leiden daran, dass wir nicht immer helfen können und schämen uns, wenn wir nicht helfen wollen. Trotzdem weigern wir uns zu resignieren, gleichgültig oder hartherzig zu werden.

Wir teilen unsere Gaben
Was wir haben, gehört nicht uns. Wir beten und arbeiten für das Wohlergehen der gesamten Schöpfung. Unseren Glauben bezeugen wir mit Respekt vor allen Menschen und sind mit allen solidarisch, die unsere Hilfe brauchen.

Wir erleben unsere Hoffnung
Immer wieder wagen Menschen Neuanfänge – mit Gott und miteinander. Wo dies geschieht, berühren sich Himmel und Erde. Dankbar sehen wir darin Zeichen Gottes zukünftiger Friedenswelt, die sich ausbreitet, ohne zu überwältigen.

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