Gewalt in der Bibel 6: Schlussfolgerungen und vier konkrete Schritte

Gewalt in der Bibel 6: Schlussfolgerungen und vier konkrete Schritte

In der letzten Folge der Staffel "Gewalt in der Bibel" diskutieren Lukas Amstutz und Martin Benz über die Vorstellung von Gott als Krieger und wie Metaphern und Übertreibungen die Stärke Gottes verdeutlichen sollen. Was bedeutet diese Vorstellung, wenn Menschen Ohnmacht erfahren, Opfer von Gewalt werden und nach Gerechtigkeit suchen? Im Gespräch gehen sie der Frage nach, welchen Einfluss unsere persönliche Beziehung zu Jesus und seine prägende Kraft auf unser Verständnis von gewalttätigen Texten in der Bibel haben. Martin stellt vier konkrete Schritte vor, wie er mit gewalttätigen Texten in der Bibel umgehen möchte.

Kapitel:

00:00 Einführung in die gewalttätigen Texte der Bibel
02:02 Glaubensbekenntnis und die Rolle Gottes als Krieger
08:01 Metaphern und Übertreibungen in gewalttätigen Texten
15:01 Perspektiven der Ohnmacht und Gerechtigkeit
18:17 Die Gefahren Gewalt mit Gott zu legitimieren
21:07 Friedensvisionen im Alten Testament
24:29 Der Einfluss von Jesus auf das Verständnis Gottes
27:51 Die persönliche Beziehung zu Jesus und die Bibel
30:14 Vier Schritte im Umgang mit gewalttätigen Texten
35:11 Abschluss und Ausblick auf kommende Themen

Zusammenfassung der vier Schritte von Martin Benz:

Vier Schritte, wie ich mit gewalttätigen Texten in der Bibel umgehen möchte

1. Ich überlege mir als erstes, ob dieser gewalttätige Text historisch geschehen sein kann? Gibt es hier historische oder archäologische Erkenntnisse darüber? Ist dieser Text überhaupt plausibel?

  • Selbst wenn es nicht historisch oder plausibel ist, bleibt natürlich die Frage, warum die Geschichte so erzählt wird.

2. Ich überlege mir zum zweiten, ob dieser Text von rechtserhaltender Gewalt spricht? Wird hier Gewalt angewendet, um die Ausbreitung von Gewalt zu verhindern?

  • Das ist zwar nicht die optimale Lösung, und doch hat es in einer vom Bösen erfüllten Welt seine Berechtigung.

3. Ich mache mir bewusst, dass diese gewalttätige Geschichte mir nicht das Wesen Gottes offenbart, sondern vielmehr wie die damaligen Menschen ihre Erlebnisse und damit auch Gott und sein Handeln verstanden und gedeutet haben.

  • Und ich frage mich, was kann ich von dieser Geschichte trotz allem lernen? Enthält sie eine relevante Weisheit?

4. Und wenn ich keine Weisheit in diesem Text entdecken kann, dann lasse ich ihn seine abschreckende Wirkung entfalten.

  • Ich erlaube meinem Gewissen zu sagen: Diesen Bann, diese Tötungen, diese Grausamkeiten, diese Gewalt finde ich abscheulich.

  • Ich werde sie nicht verharmlosen oder rechtfertigen, sondern die Empfindsamkeit meines Gewissens daran schärfen.

  • So wie die Güte und Barmherzigkeit Jesu mein Gewissen formt, indem ich diese Güte und Barmherzigkeit umarme, so prägt die Grausamkeit und Gewalttätigkeit der Bibel ebenfalls mein Gewissen, indem mich diese Grausamkeit abschrecken darf und ich den Weg des Friedens und der Versöhnung suche.

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